2. April 2012

Kurzkritik: Machete


Robert Rodríguez, der Zeit seines Lebens nichts anderes machte, als große und kleine Kinder mit oftmals ziemlich gleichen und noch öfter auch ziemlich schlechten Filmen zu beglücken, kehrt nun also wieder dahin zurück, wo alles begonnen hat: Once upon a time in Mexico. 

Das Konzept des kumpeligen sich-selbst-auf-die-Schulter-klopfens, vermengt mit der Huldigung jener Helden, die die eigene filmische Sozialisation prägten, hat durchaus schon das eine oder andere veritable Ergebnis hervorgebracht; hier gerät es hingegen zur völligen Farce: Es wäre leicht und richtig, den Film schon aufgrund seiner Konzeption an einer wie auch immer gearteten Definition von "Trash" scheitern zu lassen, ihm eben jene unkalkulierte Komik abzusprechen, die er hofieren möchte. Spannender ist jedoch die Tatsache, dass er die Nähe zu seinen Vorbildern kurioserweise in jenen Punkten erreicht, in denen er sich nicht darum bemüht. Ähnlich der C-Produktionen vergangener Tage ist Rodríguez' Messermann-Mist in erster Linie eben kein kurzweiliges Vergnügen sondern ein langweiliger Stinker, der seine eineinhalb Ideen auf Spielfilmlänge auswalzt und sein Pulver bereits nach den ersten Minuten verschossen hat. 

Was sich schon beim Grindhouse-Projekt ankündigte, findet hier nun also seine Bestätigung: Anders als Buddy Tarantino fehlt es Robert Rodríguez an der Finesse, aus altbekannten Motiven und Versatzstücken etwas eigenständiges zu erschaffen. MACHETE ist jedwede ironische Distanz völlig fremd, er spielt nicht mit dem Genre, er bedient es, seine Halbstarken-Späßchen sind nichts weiter als blanker Zynismus. 
Im Hinblick auf das Schaffen des Regisseurs ist er damit letztlich auch nicht mehr als ein fades Eigenzitat, der Beweis für enervierendes auf-der-Stelle-treten. 

3 / 10

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