28. Mai 2012

Shorties: All the Boys Love Mandy Lane


Auch wenn das Setting bis hin zur Tagline auf den ersten Blick nicht viel mehr als eine weitere FRIDAY-Retro durch die HAUTE-TENSION-Brille verspricht, erweist sich das internationale Debüt von Jonathan Levine doch als ebenso verspieltes, wie auch tolles Experiment: Der Mittelfinger in Richtung bewährter Drei-Akt-Teilung unterläuft nicht nur die Erwartungshaltungen des genreaffinen Publikums, sondern beschert dem Film dank ausufernder Exposition auch seit langer Zeit wieder einmal echte Charakterköpfe, die nicht nur Symbole der amerikanischen Jugendkultur und des Horrorkinos verkörpern, sondern hinter diesen Fassaden auch zerbrechliche Jugendliche.
Kleinere dramaturgische Durchhänger, das gelegentliche Stolpern auf dem schmalen Grat zwischen dem Bedienen von Klischees und dem ironischen Lächeln über eben diese - alles vergeben: Wenn sich der finale Twist als gewitzte 180-Grad-Drehung des bis dahin eher beiläufig-routiniert behandelten Slasher-Plots erweist, wird überdeutlich: Der Titel sollte recht behalten - ALL THE BOYS LOVE MANDY LANE. Und garantiert nicht nur die. 
7 / 10

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