21. Juli 2012

Retro: Friday the 13th (Part I - IV)

(USA 1980; Sean S. Cunningham)
Von LAST HOUSE-Produzent Cunningham effektiv in Szene gesetzter Whodunnit, der den Startschuss für das unkaputtbarste Schlitzer-Franchise überhaupt darstellen sollte. Die wenig chiffrierte Verkehrung von Hitchcocks Mutter-Sohn-Beziehung, das Plündern bei Carpenter, die konsequente Verweigerung  einer Bedeutung über den bloßen Thrill hinaus machen FRIDAY THE 13th dabei nicht nur zu einem plumpen, sondern letztlich auch zu einem ungemein ehrlichen Gruselkabinett. Dass der Film aus heutiger Sicht nicht selten routiniert und gelegentlich nahezu altbacken daherkommt, ist dabei weniger seiner inhaltlichen und formalen Beschränktheit als vielmehr den Entwicklungen des Genrekinos seitdem anzulasten.
7 / 10

(USA 1981; Steve Miner)

Die Fortsetzung zum Überraschungserfolg schließt mit seinem nahezu ermüdend langen Aufgreifen der Schlusspointe des Vorgängers im Intro nicht nur inhaltlich unmittelbar an diesen an, sondern übernimmt gleich noch dessen Struktur: Dem übergroßen Vorbild (welches hier von Mumien-Mama bis Duschszene noch häufiger bemüht wird als bei Cunningham) gleich, erweist sich auch dieses Mal die vermeintliche Hauptrolle -das final girl des Originals- als erstes Opfer. Dass Steve Miner damit weniger den großen Bruch inszeniert, als vielmehr an den nötigen Stellen die Regler wieder auf Null setzt, um mit Jason einfach einem neuen Killer den Weg zum Crystal Lake zu ebnen, zeigt sich im weiteren Verlauf recht schnell: Anderes Camp, andere Kids, gleicher Ablauf. Wer innerhalb der FRIDAY-Reihe mehr als das Nötigste hinsichtlich der Entwicklung von Figuren und deren Motivation erwartet, wird zwangsläufig enttäuscht werden. Trotz dieser nahezu genreimmanenten Vorhersehbarkeit bleibt PART 2 ein vergnüglicher Film, der sich im Vergleich zu seinen Nachfolgern noch mehr der Spannung als dem bloßen MakeUp-Effekt verschrieben hat. 
6 / 10 

(USA 1982; Steve Miner)

Schau an, da ist er wieder. Für seine erste filmische Reanimation als Erwachsener wurde Mr. Voorhees nicht nur kurzerhand vom Sackgesicht zur schnittigen Horrorikone stilisiert, sondern durfte dem geneigten Publikum  sein beträchtliches Werkzeugarsenal auch gleich noch dreidimensional vorführen. Sieht man von diesen eher marketingbedingten Modifikationen ab, gibt es allerdings bereits hier erste Anzeichen der kommenden Wiederverwertungsroutine: Das Graphische rückt in den Mittelpunkt, Suspense wird allenfalls lieblos dahininszeniert. Mehr Variation als die Erweiterung des Beuteschemas um Biker und White Trash gesteht Steve Miner dem Franchise jedenfalls nicht zu: See, Sex, Jason. Für sich ist alleine stehend betrachtet  und im Genrekontext ist das noch immer vergleichsweise spaßig, muss sich allerdings auch den Vorwurf gefallen lassen, seine Figuren an den nächsten Kill zu verschenken. Über die desolate Storyline, die sich abermals in die Doppelverwertung des Vorgängers via Intro-Backflash flüchtet, hüllt man dann auch lieber den Mantel des Schweigens…
6 / 10 

(USA 1984; Joseph Zito)
Mit stimmiger Montage der vergangenen Ereignisse (sprich: Kills) darf PROWLER-Regisseur Joseph Zito die bisherigen drei Filme der Reihe Revue passieren lassen, bevor Jason im FINAL CHAPTER nun endgültig zu Grabe getragen werden soll. Mit einigen gelungener Ideen und einem kreativen Finale sicherte der vierte FRIDAY das Franchise zwar finanziell ab, fällt als Gesamtpaket  aber eher enttäuschend aus: Zwar wird nach wie vor effektvoll gehackt, gesägt und gestochen; doch -und insbesondere der Vergleich mit dem nahezu zeitgleich erschienenen Auftakt der ELM STREET-Saga macht dies besonders deutlich- so langsam geht dem Geisterbahn-Konzept die Luft aus: Der Reihe fehlen inhaltlich und formal neue Ideen und nicht zuletzt Figuren, mit denen man mitfiebern könnte.
5 / 10

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