6. Oktober 2013

Shorties: Tenebrae



TENEBRAE sollte für Argento nicht nur die Rückkehr zum klassischen Giallo seiner Anfangstage bedeuten, sondern gewissermaßen auch ein Befreiungsschlag. Immer wieder betont der Regisseur, die Geschichte um den Autor zahlreicher Bestseller mit zweifelhafter Reputation, sei auch Resultat der stetig wiederkehrenden Misogynie- und Gewaltvorwürfe, von denen die Rezeption seiner Filme stets mitgeprägt war. Letztlich gerinnt das nur zur morbiden Pointe, und zuviel sollte man sich inhaltlich von TENEBRAE trotz solcher Anekdoten natürlich sowieso nicht erwarten: Abermals wird der Whodunnit-Plot von munteren Motivwechseln und aberwitzigen bis durchaus albernen Wendungen regiert - Dario Argento lebt für seine Bilder, nicht für die Handlungen, die diese leidlich zusammenhalten. Insofern durchaus erstaunlich, wenn nicht sogar etwas enttäuschend, dass TENEBRAE von einigen grandiosen Kamerafahrten und der geschickten Ausnutzung verschiedener Räumlichkeiten nebst passendem Soundeinsatz abgesehen, im Vergleich zu den vorherigen Ausflügen des Italieners in Welt des Übersinnlichen, fast schon nüchtern daherkommt.  
7 / 10

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