1. April 2012

Nazisploitation-Shorties: Ilsa, She Wolf of the SS / Salon Kitty

Ilsa, She Wolf of the SS

Wahlweise als Emanzipationsphantasie zurecht gejazzter oder als Flaggschiff eines gesamten Subgenres verkulteter Oberquatsch, dessen Spiel mit der KZ-Tapete ebenso geschmacklos wie abgeschmackt daher kommt; der fernab der plumpen Provokation aber eigentlich keine Daseinsberechtigung für sich verzeichnen kann: Uninspiriert inszenierte sowie planlos aneinander gereihte Folterspielchen und nackte Haut sind auf Dauer einfach langweilig anzusehen - da hält dann auch der groteske Akzent aller Darsteller nicht mehr vom Wegdösen ab. "Wunderrrrbarrr" ist jedenfalls etwas anderes... 
 1 / 10 


Salon Kitty

Schon Jahre vor seinen Ausflug Richtung Pomp und Porno in CALIGOLA zeigt sich Tinto Brass sichtlich fasziniert vom engen Zusammenspiel von Sex und (staatlicher) Macht. Stets auf dem schmalen Grat zwischen guten und schlechten Geschmack, zwischen Schund und Kunst wandelnd, liefert SALON KITTY dabei ein bis zur Groteske überzeichnetes Bild der mittleren NS-Führungsriege, irgendwo zwischen Paranoia, Egomanie und ideologischer Verbl(en/ö)detheit ab, in dessen Größenwahn man sich durchaus verlieren kann. Ein ebenso sehenswerter, wie auch verstörender Fiebertraum, dessen Musicalnummern an CABARET erinnern, der mit seinen Perversionen im Nazisploitation herum fischt, und in seinem Hang zur großen und skurrilen Geste an Kubricks CLOCKWORK erinnert. Toll!  
7 / 10




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