16. April 2012

Shorties: Giallo


Wahrhaft ärgerlich an diesem Offenbarungseid im Kubikquatschformat ist nicht etwa, dass Argento den Vergleich gegen seine früheren Werke (abermals) sang- und klanglos verliert, sondern, dass GIALLO auch für sich alleine betrachtet nur als überaus dümmlicher Hybrid aus alten und neuen Genre-Trends daherkommt. Augenscheinlich komplett dem Zynismus und der Misogynie verfallen, gibt sich der alte Mann auf dem Regiestuhl fortan damit zufrieden, junge Schönheiten in dunklen Gewölben ziemlich explizit foltern zu lassen - Rechtfertigungen für diese Exzesse finden dabei weder inhaltlich noch auf einer künstlerischen Ebene statt. Fast möchte man hinter all dem, durch den Verleih-Titel offensichtlich zur kompletten Abstinenz einer logischen Handlung ani- und legitimierten, Nonsens ein Konzept vermuten; möglicherweise ein Herausarbeiten der Subgenre-Essenzen – aber das wäre, insbesondere vor dem Hintergrund des qualitativ fürchterlichen restlichen Spätwerks, Schönrederei: Alleine die Tatsache, dass der Film jegliche formale Finesse vermissen lässt und ähnlich grobschlächtig daher kommt, wie sein Killer, scheint Anlass genug für den Rat zu sein: Dario, mach‘ endlich Schluss. Peinlich ist es schon jetzt. 
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2 Kommentare:

  1. War mein erster Giallo und ich fand den damals eine Katastrophe - gut zu wissen, dass Genre-Fans das ebenso sehen.

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    1. Bin zwar auch alles andere als ein Experte auf dem Gebiet (kenne bislang eigentlich nur Argento; aber ich kann dich beruhigen - es gibt definitiv sehenswerte Gialli (OPERA <3).

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